Mittwoch, 29. März 2017

Gedankenkarussell - Freundschaft

Hallo Mädels,

heute kommt mal wieder ein Gedankenkarussell Beitrag.
Ich habe mich dazu entschieden über das Thema Freundschaft zu schreiben.

Freundschaft hat eine ganz essentielle Bedeutung in unserem Leben. Ich denke das ist bei jedem so. Freunde kann man sich aussuchen und man verbringt gerne Zeit mit ihnen. Leider ist es auch so, dass sich manch ein Freund im Nachhinein als Niete oder gar als Feind heraus kristallisiert.

 

Diese Erfahrung musste ich leider auch schon machen. Ich habe nicht viele Freunde. Ich bin eher ein schüchterner Mensch und brauche einige Zeit bis ich mich jemanden anvertraue oder jemanden vertrauen kann. Das liegt allerdings auch an meinen Erfahrungen aus der Vergangenheit.

Leider wurde ich sehr oft ausgenutzt. Es war einfach mit mir befreundet zu sein und ich habe viel für meine Freunde getan. Allerdings weiß ich heute, dass mich viele leider nur ausgenutzt haben. Das Problem an der Sache ist, dass man das nicht wahr haben möchte, weil man sich auch Freunde wünscht und ein normales Leben führen möchte bzw. dazu gehören möchte.

Wisst ihr was mein größtes Problem ist? Ich weiß nie worüber ich mit den anderen reden soll. Gerade am Anfang ist es sehr schwierig für mich. Da weiß ich einfach kein Thema.
Was interessiert die andere Person? Interessiert es die überhaupt, was ich zu sagen habe, wenn ich etwas zu sagen haben? Was denken die anderen über mich? Werde ich akzeptiert? Findet mein Gegenüber mich nervig? Werde ich nur geduldet oder haben die anderen mich gerne bei sich? Möchten die anderen überhaupt mit mir reden oder wissen die auch einfach kein Thema? Möchte derjenige mit mir befreundet sein? Passt das überhaupt oder hat derjenige schon genug Freunde? War ich nur ein Lückenfüller bis jemand besseres kommt? Bin ich dem anderen peinlich?

Das sind alles so Fragen, die mich tagtäglich beschäftigen.


Ich bin keine Partymaus uns das werde ich auch nicht mehr. Ich bin lieber zu Hause und ich muss ganz ehrlich sagen, dass es mittlerweile so ist, dass ich abends auch mal gerne ganz alleine zu Hause bin bzw. mit meinem Mann. Ich möchte dann abends einfach meine Ruhe haben. Auch wenn es sich jetzt blöd anhört. Aber es ist so. Einfach auf der Couch sitzen und chillen.
Die Tage sind manchmal einfach so anstrengend und dann brauch ich das abends nicht auch noch. Aber ab und an treffe ich mich dann doch gerne mit den Mädels. Den Austausch genieße ich dann auch. Aber leider ist es dann bei manchen so, dass sie nur über sich erzählen und sich nicht für die Belage und Probleme des anderen interessieren. Das wird einfach kein Thema beim Treffen. Ist das richtig? Ist das normal? Muss man das dulden oder akzeptieren? Oder hat man auch ein Recht dadrauf von sich zu erzählen und der andere muss sich das dann auch mal anhören? Klar ist es immer mal so, dass einer ein riesiges Problem hat und man nur darüber spricht. Aber ich denke es sollte nicht immer so sein.



 
Ich bin auch so ein Mensch und treffe mit lieber nur mit 1 anderen Person. In Gruppen fühle ich mich unwohl und gehe dann auch unter. Die Präsenz ist einfach nicht da. Und das möchte ich auch nicht. Ich sitze da und höre zu. Für die anderen sieht es aber teilnahmslos aus. Das ist nicht so.
In Gruppen habe ich aber noch mehr Probleme irgendwas zu erzählen, da ich denke das die Leute sich dann im nachhinein drüber lustig machen. Wahrscheinlich ist es nicht so und wenn die das nicht interessiert was ich zu erzählen hatte, werden die Themen schnell wieder vergessen. Aber ich muss, und das ist eine schlechte Eigenschaft von mir, einfach alles analysieren. Ich analysiere Situationen zu Tode. 

 
 
Viele erwarten dass am Wochenende immer irgendwas ganz spannendes gemacht wird. Soll ich euch mal ehrlich sagen, wie meine Wochenende im Normalfall aussehen?
Samstag Morgen stehe ich so gegen 7 Uhr, manchmal auch halb 7, auf. Also ganz normale Aufstehzeit wie in der Woche. Dann mach ich mir einen Tee und setz mich kurz ins Wohnzimmer, checke eventuell noch Mails oder gucke auf Instagram. Da vergeht manchmal schon ne Stunde. Je nachdem was alles angekommen ist und wie interessant Instagram war. Dann geh ich manchmal runter zu meinen Eltern (wir wohnen in einem Haus) und quatsche mit denen. Da vergeht dann auch schon mal so ne Stunde. Dann geh ich wieder hoch in meine Wohnung und fange an ein bisschen den Haushalt zu machen. Mein Mann ist ein Langschläfer und steht dann auch irgendwann mal auf. Eventuell fahren wir dann noch einkaufen. Ansonsten passiert da nicht viel. Und sonntags auch. Und das ist gut so. Aber ich komme vom Thema ab.
Ist man denn nicht interessant, wenn man das Wochenende dazu nutzt Sachen zu erledigen die man in der Woche nicht schafft? Ist das unnormal?



 
 
Dann gibt es noch ein wichtiges Thema was angesprochen werden muss. Freunde von denen man abhängig ist.
Habt ihr solche Freunde? Oder kennt ihr jemanden der von anderen Menschen abhängig ist? Eine emotionale Abhängigkeit obwohl ihr vielleicht wisst, dass die Freundschaft euch nicht gut tut. Ihr seit aber einfach nicht so weit euch zu trennen? Oder habt ihr Freundschaften denen ihr nachtrauert, weil die Freundschaft in die Brüche gegangen ist?
Ich habe so eine Freundschaft die in die Brüche gegangen ist und ich bin heute nicht weiß wieso?
Leider habe ich die Erfahrung machen müssen. Ich hatte eine gute Freundin, die ich seit der Schule kenne. In der Schulzeit hatte ich leider eine schwierige Zeit und auch die Freundin hat sich von mir abgewendet, allerdings haben wir wieder Kontakt gehabt und es war alles gut. Aber dann hat sie sich von heute auf morgen nicht mehr gemeldet. Wir waren noch verabredet und sie hat das Treffen kurzfristig abgesagt und sich danach nie wieder gemeldet und nicht auf meine Nachrichten reagiert. Ich weiß bis heute nicht wieso und es macht mich fertig. Ich denke ich habe irgendwas falsch gemacht und das es an mir liegt. Leider werde ich niemals erfahren woran es lag. Ich trauere der Freundschaft nach und das sind auch Erfahrungen die einen prägen. 
 
 
 
 
Ich für meinen Teil kann sagen, dass ich immer wieder Angst habe, dass es wieder passiert. Ich tue anderen Personen jetzt leider unrecht indem ich immer wieder denke das ich irgendwann abserviert werde und nicht so viel Energie in die Freundschaft stecken möchte oder kann.

Freundschaften aus der Schulzeit sind sowieso so eine Sache. Die kommen und vergehen. Ich habe keine einzige Freundin mehr aus der Schulzeit oder aus dem Sandkasten. Ich kann mich aber auch ehrlich gesagt nicht daran erinnern, dass ich als kleines Kind eine beste Freundin hatte. Ich glaube das war auch nicht so. Es gibt auch keine Fotos oder so die mich mit anderen Kindern zeigen. Ich war schon immer eher ein allein sein Mensch. Irgendwie zieht sich das durch mein komplettes Leben.

Wenn ich jetzt so drüber nachdenke, stellt sich mir die Frage, ob man sich das vielleicht selbst aussucht ein Außenseiter zu sein oder ob man wirklich von den anderen dazu gemacht wird.

Wie seht ihr das? Vielleicht wird man durch seine eigene Persönlichkeit so. Wenn man auch mal seine Ruhe braucht und nicht immer bei Party und Pommes dabei sein möchte. Hier ist es auch schwierig finde ich die richtige Balance zu finden. Wann geht man mit und wann kann man wirklich einfach ehrlich sagen, dass man keine Lust hat. Irgendwann wird man nicht mehr gefragt, weil die Leute denken, man kommt eh nicht mit.

 
 
Wie viel Eigeninitiative muss erbracht werden, damit eine Freundschaft weiterhin funktioniert? Das eine Freundschaft gepflegt werden muss, wissen wir alle. Jede Beziehung muss gepflegt werden. Wieso benimmt man sich Freunden gegenüber manchmal so unmöglich? Ist man dann zu egoistisch oder ist die Freundschaft dann für denjenigen egal?
Wie egoistisch darf man in einer Freundschaft sein?
 
Freundschaften entwickeln sich manchmal einfach auseinander. Auch wenn man es nicht wahr haben möchte, sind Freundschaften wie Beziehungen, in denen man sich auch manchmal voneinander entfernt.
Manche Menschen verändern oder entwickeln sich einfach schneller oder in eine andere Richtung, als der andere. Manche bleiben an einen bestimmten Punkt stehen. Und man selbst entwickelt sich auch weiter und setzt andere Prioritäten.
Immer wieder muss man entscheiden, ob man der Freundschaft noch eine Chance gibt oder ob man sich von einigen Menschen trennt. Allerdings muss man auch akzeptieren, dass dies auch von der anderen Seite passieren kann. Wenn ein Freund oder eine Freundin einfach das Gefühl bekommt, dass es nicht mehr passt, wenden die sich auch ab. So wie man es vielleicht auch machen würde. Da muss man akzeptieren, dass man dem Menschen nicht mehr so wichtig ist, wie man es gerne hätte. Auch wenn es schwer ist. Manchmal halt auch ohne Aussprache oder Erklärung. 
 
 

Was allerdings auch sehr wichtig ist und was ich auch noch lernen muss, ist die Tatsache, dass man diese Dinge nicht auf sich bezieht. Man selbst trägt vielleicht nicht die Schuld daran. Niemand hat Schuld daran, wenn es sich auseinander entwickelt,. Das ist einfach das Leben. Das Leben ist nicht immer fair und vielleicht hat es auch einen Sinn das manche Menschen aus deinem Leben verschwinden. Den Sinn sieht man aber nicht sofort oder will ihn nicht sehen. Vielleicht wird das eigene Leben dadurch positiver.
Bei manchen Leuten denkt man allerdings auch nur, dass die aus dem Leben verschwunden sind, die sind aber noch da nur in den Hintergrund gerückt.

Zu einigen Freunden muss man auch nicht jeden Tag Kontakt haben. Der Kontakt ist sporadisch aber sobald man sich sieht ist alles wie früher und gar nicht komisch. Dagegen gibt es auch die anderen Freunde, die es regelrecht erwarten, dass man sich jeden Tag meldet. Die andere Seite sieht das aber nicht so, dass man keine Zeit dafür hat. Oder auch manchmal keine Lust. Man muss ja auch bedenken das man auch berufliche und alltägliche Dinge zu erledigen hat. Wenn man solche Freunde hat, sollte man überdenken ob man die Freundschaft weiterhin aufrecht erhalten möchte.

 
Freundschaften sind kompliziert machen das Leben aber auch spannender. Und jede Freundschaft bringt uns persönlich ein Stück weiter und macht uns zu dem was wir heute sind. Durch Begegnungen mit Menschen und auch durch die schlechten und die guten Erfahrungen haben wir uns zu den Menschen der wir heute sind entwickelt. Und das ist gut so zu sein wie man möchte. Genau so soll man sein, man muss sich nicht verstecken oder verstellen.

Entweder wird man gemocht oder nicht. Wenn es nicht klappt mit einer Freundschaft hat es nichts mit einem zu tun, wenn man einfach so ist wie man ist. Dann passte es einfach nicht. Und das ist ok. Man muss ja nicht mit jedem Menschen befreundet sein oder sich mit jedem verstehen. Man muss nur lernen das zu verstehen und zu akzeptieren das die Schuld nicht bei einem selbst liegt. Irgendwann findet man Leute bei denen es passt und mit denen man sich sehr gerne trifft und man nicht das Gefühl hat in die Freundschaft mehr reinzustecken als man zurück bekommt.

Wie seht ihr das Thema Freundschaft?
Habt ihr viele Freunde oder seit ihr auch eher Einzelgänger? War das schon immer so oder ist das erst so geworden?

6 Kommentare:

  1. Liebe Sarah,

    Bekanntschaften kommen und gehen, hiervon gibt es eine ganze Menge. Echte Freunde dagegen habe ich nicht so viele, aber dafür bedeuten mir diese Freundschaften ganz besonders viel. Es gibt z. B. eine Freundin, die habe ich noch aus meiner Schulzeit und selbst, wenn wir uns monatelang nicht sprechen und uns dann wiedersehen ist es so, als wäre keine Zeit vergangen. Wir haben immer viel zu quasseln und es wäre nie jemand böse, weil man sich lange nicht gemeldet hat. Das ist ganz wunderbar. Jeder hat sein eigenes Leben und nicht viel Zeit, aber es ist schön zu wissen, dass dort jemand ist, auf den man zählen kann. Ansonsten bin ich froh darüber, noch einige weitere echte Freunde zu haben, die mich mit all meinen Macken mögen und so nehmen, wie ich bin, und das ist ein schönes Gefühl.

    Ein schönes Wochenende und herzliche Grüße - Tati

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  2. Hallo Tati,

    vielen Dank für deinen lieben Kommentar. Das stimmt Bekanntschaften haben sich meistens recht schnell wieder erledigt. Was aber wahrscheinlich auch daran liegt, dass irgendwas nicht gepasst hat und deswegen hat man keinen wirklichen Draht zueinander gefunden.
    Da hast du mit deiner Schulfreundin aber richtig Glück gehabt. Leider habe ich ja andere Erfahrungen machen müssen. Aber ich freue mich für jeden der eine so tolle Freundschaft hat.

    Viele liebe Grüße
    Sarah

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  3. Ich verstehe, dass es manchmal ganz und gar nicht einfach ist auf andere zuzugehen und dann auch noch ein Thema für den Einstieg zu finden. Da geht's mir glaube ich genauso wie dir. Brrr, richtig schütteln tut es mich allein beim Gedanken.
    Aber wenig Freunde haben, habe ich festgestellt, ist nicht schlimm, wenn es die richtigen sind.
    Denn bei den "Fehlgriffen" wär ich manchmal eher froh, wenn ich einen Bogen gemacht hätte.
    Liebe Grüße ela

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    1. Oh ja, dass ist echt nicht so einfach auf andere zuzugehen und auch einen Einstieg zu finden. Ich hoffe immer, dass die anderen ein Thema finden, was mich auch interessiert. Und auch etwas über das ich reden kann.
      Lieber wenige Freunde als gar keine ;)
      Bei manchen "Fehlgriffen" wäre ich auch froh, wenn ich die niemals kennengelernt hätte. Die ziehen einen dann immer noch mehr runter.

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  4. Toller Artikel und interessante Ansätze. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sich spätestens mit 20 freundschaftlich gesehen Spreu vom Weizen trennt. Auch sage ich immer, dass es besser ist, wenige Freunde zu haben, auf die man sich verlassen kann, anstatt sehr viele Leute Freunde zu nennen, das ganze aber nur oberflächlich ist.



    XX,

    www.ChristinaKey.com

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    1. Ich würde mich über 1 oder 2 richtige Freundinnen schon freuen. Aber wenn man das Gefühl hat immer wieder nur ausgenutzt zu werden stumpft man irgendwann ab. und dann ist es so weit, dass man niemanden mehr an sich ran lässt.
      Aber wie du schon sagst, es ist besser weniger, aber dafür gute Freunde zu haben, als 20 die eigentlich nur Bekannte sind.

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